In Maintals geografischer Mitte ist das Kunstwerk „Der Apfel thront“ entstanden. Unter dem Platz vor dem Hochstädter Obertor liegen nun Zeitdokumente für die nächsten 25 Jahre. FotoS: SASCHA REICH |
Das 50. Jubiläumsjahr Maintals beschließt die Stadt mit einer zukunftsorientierten Aktion. Am vergangenen Freitag wurden im Rahmen einer kleinen Feierstunde Zeitkapseln und Weinkisten am geografischen Mittelpunkt der Stadt in einem Schacht nahe des Hochstädter Obertors versenkt. Sie werden erst wieder zum 75. Jahrestag, also 2049, zurück ans Tageslicht gebracht.
Die Feier begann mit Ansprachen des Ersten Stadtrats Karl-Heinz Kaiser, Maintals Bürgermeisterin Monika Böttcher und des Stadtverordnetenvorstehers Martin Fischer. „Sich darauf zu besinnen, dass wir ein Maintal sind und auch die Identität unserer vier Stadtteile wahren, das ist ganz wichtig. Wir sind ein Ganzes und das hat dieses Festjahr gezeigt“, resümiert die Bürgermeisterin.Im Anschluss wurden 33 Kapseln versenkt, die vom Magistrat, Vereinen und Privatpersonen befüllt worden waren. Als Erinnerung gab es für jeden Kapsel-Besitzer eine Urkunde, auf die es nun 25 Jahre gut aufzupassen gilt.
Die Zeitkapseln werden individuell graviert und können noch bis zum Jahresende erworben werden. Mit welchen Erinnerungen man diese dann befüllen möchte, ist einem selbst überlassen. So will das Organisationsteam „Maintal 50“ unter Leitung von Olivia Metzendorf, Fachbereichsleitung für Bürgerschaftliches Engagement und kulturelle Bildung, Erinnerungen über die Organisation des Jubiläumsjahres lagern.
„In unserer Zeitkapsel stecken Lektionen, die wir dieses Jahr gelernt haben. Wir haben den Aufbauplan sowie den Ablauf der Veranstaltung 'Maintal 50’ hineingegeben. Und auch Fotos zur Veranstaltung und Fotos des Organisationsteams. Des Weiteren haben wir Fragen an zukünftige Mitarbeiter aufgeschrieben“, berichtet Metzendorf.
Für den Ersten Stadtrat Kaiser war die Idee, Zeitkapseln zu versenken, gar nicht so abwegig: „Ich habe mir überlegt, was man der Nachwelt zum 50. Jubiläum mitgeben kann. Normalerweise feiert man solche Anlässe und dann ist alles weg. Dann kam die Idee mit den Zeitkapseln. Parallel gab es ein Projekt zur Findung Maintals geografischer Mitte. Und dann haben wir eins und eins zusammengezählt.“ So entstand der Maintal-50-Platz, zusammen mit einer neuen Skulptur und einem 3,50 Meter tiefen Schacht. Dieser wird am Ende der Aktion verschweißt und versiegelt.
Der Schacht im Mittelpunkt der Stadt eignet sich nicht nur für die Aufbewahrung von Historischem oder Ideen für die Zukunft, er bietet auch ideale Lagerbedingungen für Weine. Auf Initiative des ehrenamtlichen Maintaler Kulturbeauftragten Tom Wörner können auch Weinkisten von der Stadt erworben werden. Diese leeren Weinkisten können mit bis zu sechs Weinflaschen befüllt werden. Sie werden im „Weinkeller“ unter Stadt 25 Jahre lang aufbewahrt.
Das Herz der Stadt wird vom Kunstwerk „Der Apfel thront“ gekennzeichnet. Die Skulptur der Künstler Katrin Bindig-Trübel und Robert Kaller darf bereits seit September bewundert werden. Das Kunstwerk mit dem Apfel auf einem kunstvoll gestalteten Sockel ist aus unzähligen bunten Mosaiksteinen gestaltet.
Die verschiedenen Farbnuancen und Muster der Mosaiksteine sollen unmittelbar Bezug auf ihre Umgebung nehmen, sodass die Geschichte Hochstadts sich farblich im Kunstwerk widerspiegelt. Der Apfel steht für die lange Tradition des Obstbaus in der Region und symbolisiert Wachstum und Zusammenhalt. Die Bürger und Besucher Maintals können sich an der Skulptur niederlassen und die Atmosphäre am Mittelpunkt der Stadtteile genießen.